(Un)binding Bodies in Deutscher Gebärdensprache (DGS)
Über einen Zeitraum von tausend Jahren wurden chinesischen Mädchen die Füße gebunden, um sie möglichst klein zu halten. Die Ausstellung zeigt diese sensiblen Objekte in verschiedenen Kontexten (sozial, kolonial, medizinisch).
Das Füßebinden wirkte für Frauen nicht nur einschränkend, sondern konnte für sie auch eine Art Identität darstellen.
Körpermodifikationen, also das Verändern von Körpern, sind in allen Kulturen verbreitet. Dabei geh es nicht nur um Schönheitsideale, sondern auch um die Einordnung und Zugehörigkeit verschiedener sozialer und ethnischer Gruppen.
Wo in China die Füße von Frauen und Mädchen gebunden wurden, gab es in Europa das Korsett. Beides entstand als Merkmal der sozialen Abgrenzung, verbreitete sich aber im 19. Jhd in allen Gesellschaftsschichten.
Die Ausstellung zeigt die Unterschiede zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung und zeigt außerdem, wie sich die Frauen von diesen schmerzhaften Schönheitsritualen emanzipierten und befreiten.
Die Ausstellung gibt den Frauen eine Stimme und erzählt einzelne Biografien. Auch geht es um die Einordnung von heutigen Schönheitsidealen und wie wir unsere Körper in der heutigen Zeit verändern und zurichten.