DAS ORNAMENT. VORBILDLICH SCHÖN in Deutscher Gebärdensprache (DGS)
Gemütlich, dekorativ, sinnlich – diese Eigenschaften werden Ornamenten zugeschrieben.
Über die Jahrhunderte gelten sie mal als schön und unentbehrlich, mal als „Designverbrechen“. Die sammlungsübergreifende Ausstellung „Das Ornament – Vorbildlich schön“ zeigt an vielen Beispielen den Gestaltungs- und Bedeutungswandel des Ornaments in unterschiedlichen Epochen. Ausgestellt werden unter anderem japanische Papierschablonen, persische Stickereien sowie Tapeten des bekannten Gründers der Arts and Crafts-Bewegung William Morris. Verzierte Ornamentdrucke stehen den schnörkellosen Produkten der deutschen Designschulen des 20. Jahrhunderts gegenüber; ein beleuchteter Spiegel von Ettore Sottsass, der in den 1980er Jahren die Memphis-Bewegung mitbegründete, feiert die Rückkehr des Ornaments im Design. Die zeitgenössischen Positionen von Künstlerinnen erweitern den gestalterischen Diskurs um die politische Dimension des Ornaments und machen so auf aktuelle Themen wie Klimawandel und Feminismus aufmerksam. Grundlage der Ausstellung sind viele Ornamentstiche aus der Sammlung des MK&G, die die Entwicklung ornamentaler Formen vom 15. bis zum 19. Jahrhundert abbilden. Als Teil der von Gründungsdirektor Justus Brinckmann (1843–1915) angelegten „Vorbildersammlung“ dient sie den Studierenden der ansässigen Kunstgewerbeschule (heute HFBK Hamburg) als Zeichengrundlage und Inspirationsquelle. Die Auseinandersetzung mit ornamentalen Formen soll die Qualität des Kunsthandwerks steigern und die ästhetische Urteilskraft der jungen Gestalter*innen fördern.