Altona – Theresienstadt Die Lebenswege von Leon Daniel Cohen und Käthe Starke-Goldschmidt.
Im Januar 2023 wurde im Deutschen Bundestag die Ausstellung “Sechzehn Objekte – Siebzig Jahre Yad Vashem“ gezeigt. Die Geschichte dieser Objekte aus der Sammlung der Internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem lässt sich in jeweils eines der 16 deutschen Bundesländer zurückverfolgen. Als Hamburger Objekt war ein von dem Altonaer Leon Daniel Cohen angefertigter Thoraschrein (Aron Hakodesh) zu sehen, den er 1942 bei seiner Deportation mit in das KZ Theresienstadt nahm. 1944 wurden Leon Daniel Cohen und seine Familie in Auschwitz ermordet. Der Thoraschrein gelangte in die Sammlung von Yad Vashem.
Nun kehrt der Thoraschrein als Leihgabe für die in Kooperation mit dem Freundeskreis Yad Vashem erarbeitete Ausstellung vorübergehend nach Altona zurück. Das Objekt bildet den Ausgangspunkt für eine Suche nach den Erinnerungen, die Leon Daniel Cohen und seine Familie in Hamburg-Altona hinterlassen haben. Wo haben sie gelebt und gearbeitet? Was lässt sich über die Geschichte der Familie herausfinden? Ergänzend wird die Geschichte von Käthe Starke-Goldschmidt in den Blick genommen, die 1943 von Altona nach Theresienstadt deportiert wurde, das Lager aber glücklicherweise überlebte. Bei ihrer Rückkehr nach Hamburg brachte sie das „Theresienstadt-Konvolut“ aus dort im Geheimen gesammelten Zeichnungen und Dokumenten mit: Dank dieser Quellen lassen sich wichtige Rückschlüsse auf die Situation der Familie Cohen herstellen.
Die Ausstellung macht deutlich, welche Lücke die Verfolgung, Deportation und Ermordung der Altonaerinnen und Altonaer jüdischer Abstammung hinterlassen hat. Orte wie die Altonaer Synagogen oder die Wohnhäuser der Familie Cohen sind zerstört, ihr Besitz wurde im Zuge der Deportation zerstreut und vernichtet. Dennoch ist es gelungen, einige der Lebensspuren von Leon Daniel Cohen und von Käthe Starke-Goldschmidt wieder sichtbar zu machen und die Erforschung der Altonaer Geschichte der NS-Zeit zu ergänzen.
Das Begleitprogramm zur Ausstellung wird in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung und der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte erarbeitet.
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